Meine Frau und ich reisten im Sommer 2007 für einen Monat in drei noch wenig bekannte Länder Zentralasiens: Kasachstan, Tadschikistan und Turkmenistan. Wir kamen sehr zufrieden mit dem Gesehenen und Erlebten zurück, zugleich aber auch mit der Erkenntnis, dass ein Monat für eine solche Tour zu kurz ist. Je drei Wochen in jedem dieser Länder, na ja, in Turkmenistan vielleicht auch nur zwei, wären zum besseren Kennenlernen sinnvoller gewesen.
Tadschikistan, wo Aufenthalt und Umherreisen noch recht preiswert sind und zugleich die Infrastruktur hinsichtlich Straßenverhältnissen und - in abgelegeneren Gebieten - Unterkünften für Touristen das Adjektiv »abenteuerlich« verdienen, hat uns am meisten gefallen. Hier aber hätten wir gern noch den Nordosten des Landes besucht, wofür die Zeit dann nicht mehr reichte. Die Organisation lag zum großen Teil in den Händen der Deutsch-Tadschikischen Gesellschaft. Der Vorsitzende, Dr. Alexander Heiser aus Berlin, hat uns in dankenswerter Weise mit Rat und Tat unterstützt und so zum Gelingen dieses Teils unserer Reise beigetragen.
Ausgangsort war dort die Hauptstadt Duschanbe. wo wir bei einer liebenswürdigen, stets hilfsbereiten Gastfamilie wohnten und von wo aus wir Ausflüge in den Süden und in das nahe gelegene schöne Ramit Naturreservat unternahmen. Höhepunkt in jeder Hinsicht war dann das Pamirgebiet, »das Dach der Welt«, wie hier gern gesagt wird. Bereits die Anreise von Duschanbe aus auf oft miserablen, manchmal aber auch (schon oder noch) guten Straßen war landschaftlich großartig, mit hohen Bergen und gewaltigen Schluchten. Wir fuhren hoch bis zum Karakul-See, sahen Schneeberge und erkundeten Gebiete mit traditionell in Jurten oder auch Zelten lebenden, außerordentlich gastfreundlichen Menschen. Ein sehr lohnendes, friedliches Reiseziel - an der Grenze zum manchmal nur wenige Meter entfernten Afghanistan.
Text: Gerhard Horter